Comeback der Value Fonds

Lange Zeit war es still geworden um die wertorientierten Value Fonds, die einige Zeit nicht mit den stark wachstumsorientierten Technologie- und Internetwerten mithalten konnten. Nun scheint eine Zeitenwende eingetreten zu sein, seit einigen Monaten stehen die Value Fonds wieder deutlich vor den Growth Fonds. Die Gründe liegen vor allem bei den sehr hohen Bewertungen der Technologie-Werte und den Zinsängsten, die bei Wachstumsunternehmen deutlicher durchschlagen. Value Fonds setzen eher auf etablierte Geschäftsmodelle und günstige Bewertungen.

Fonds, denen das in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 gut gelungen ist, sind:

TBF Global Value: +18,0%

Long Term IF Classic: +15,8%

Quantex Global Value: +11,9%

Sardona Value Fund: +7,2%

Jupiter Global Value: +4,8%

Der TBF profitiert dabei von einer hohen Gewichtung kanadischer Rohstofftitel. Ganz anders der Long Term IF, der vor allem auf Basiskonsumgüter und Energiewerte setzt. Auch Quantex setzt vor allem auf Energie, Konsumgüter und Rohstoffe.

Value Fonds Vergleich TBF Quantex LTIF

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Was der Koalitionsvertrag für den eigenen Geldbeutel bringt – Teil 1: Sparer-Freibetrag

So soll der Sparer-Freibetrag, ab dem die Abgeltungsteuer greift, minimal auf 1000Euro bzw. 2000Euro für Ehepaare erhöht werden, wahrscheinlich aber erst ab 2023. Für Zinssparer ist dies inzwischen eh kaum relevant, da es kaum noch Zinsen gibt. Bei 0,01% Zinsen könnte man so bis zu 10Mio Euro steuerfrei anlegen. Bei dividendenstarken Aktien mit 4% Dividendenrendite ließen sich eher bescheidene 25000Euro steuerfrei stellen, hat man im selben Jahr noch Kursgewinne erzielt, zahlt man noch viel eher Abgeltungsteuer. Für Aktien-Fondssparer sieht es etwas besser aus, da zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung eine sogenannte Teil-Freistellung besteht, die 30% der Ausschüttung steuerfrei stellt. Bei einer Ausschüttung eines Aktienfonds von 2% sind somit letztlich nur 1,4% steuerlich relevant, so dass sich bis zu einem Aktienfondsvermögen von 70000Euro steuerfrei ansparen lassen, solange man keine Kursgewinne realisiert.

Fazit: Die „Erhöhung“ des Sparerfreibetrages ist lächerlich gering. Die neue Bundesregierung muss hier dringend nacharbeiten. Um die Vermögensbildung für breite Bevölkerungsteile zu fördern, muss der Freibetrag signifikant angehoben werden. Die Dividenden sind zudem bereits im Unternehmen mit Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag belastet und ein weiteres Mal beim Anleger. Damit werden Aktionäre benachteiligt. Im Sinne einer langfristigen Vermögensbildung für die Altersversorgung sollten zudem langfristige Kursgewinne steuerfrei gestellt werden, wie es auch in anderen Ländern praktiziert wird. Bei Immobilien gibt es ebenfalls bereits eine 10-Jahres-Frist, danach sind Verkaufsgewinne steuerfrei. Eine ähnliche Regelung wäre auch für Aktien und Fonds denkbar.    

Wohlstand für Alle.

CDU lässt Ludwig Erhard aufleben.

Nach einem Arbeitspapier plant die CDU, die Vermögensbildung mit Aktien und Fonds zu verbessern.
Der förderfähige Sparbeitrag für vermögenswirksame Leistungen VL soll sich auf 80 Euro monatlich verdoppeln.
Außerdem soll der Bezug von Mitarbeiteraktien künftig bis zu 3500Euro jährlich steuerfrei bleiben, und damit Arbeitnehmer besser am Unternehmenserfolg beteiligen.
Auch über die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist, nach der nach einer gewissen Halterdauer die Kursgewinne wieder steuerfrei eingestrichen werden können, wird nachgedacht.

Vermögensbildung für Alle – eine gute Idee.

Merkwürdiges Finanztest-Urteil

ETF liegen im Trend und werden aufgrund ihrer einfachen Handhabung und niedrigen Kosten vielfach für Privatanleger als gute Geldanlage empfohlen, so auch von Finanztest. Jedoch sind auch bei ETF einige Dinge zu beachten, die von Verbraucherschützern nur am Rande oder gar nicht erwähnt werden. So sind z.B. in einigen Standard-ETF Kriegswaffenunternehmen enthalten. Die einseitige Bevorzugung von ETF führt zum Teil zu kuriosen Testergebnissen. So preist Finanztest den iShares MSCI ACWI ETF trotz enthaltener Waffenunternehmen als 1. Wahl an, mit einer 5-Jahresrendite von 4,8% p.a.. In der selben Tabelle findet man den auf Nachhaltigkeit konzentrierenden Fonds Warburg Global Challenges mit nur 2 von 5 Sternen, trotz deutlich besserer Wertentwicklung über 5 Jahre von 7,4%. Wer den Fonds seit Auflage hält und z.B. 100.000Euro investiert hat, hat beim Warburg mehr als 30.000Euro mehr im Geldbeutel als beim MSCI ACWI.    Irgendwie ein merkwürdiges Finanztest-Urteil, was es zu hinterfragen gilt. Nach unserer Einschätzung käme der Warburg Global Challenges (blau) auf 4 Sterne der iShares MSCI ACWI (gelb) auf 2.