DWS – Fondsgesellschaft vor Börsengang.

Die DWS, Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, soll in wenigen Wochen an der Börse platziert werden. Man verspricht Anlegern eine attraktive Dividende. Was in Deutschland bislang ein Novum ist, dass eine Fondsgesellschaft bzw. Vermögensverwalter börsennotiert ist, ist im Ausland durchaus üblich. So finden sich zahlreiche bekannte Fondsanbieter auf dem Kurszettel der Börsen. So z.B. Amundi, ein Zusammenschluss der Fondsgesellschaften von Credit Agricole und SocGen, die vor kurzem auch die in Deutschland sehr bekannte Fondsmarke Pioneer übernommen haben. Oder auch Standard Life Aberdeen bekannt für Emerging Markets und Multi Asset Fonds, AB Alliance Bernstein, Black Rock mit ihrer bekannte ETF-Marke iShares, Schroders, T. Rowe Price, MAN Group bekannt für zahlreiche Hedgefonds, Legg Mason, GAM, State Street, Jupiter, PEH und die Bellevue Group die neben der eigenen Fondsgesellschaft auch noch Eigentümer der Starcapital in Deutschland ist. Hinter dem Namen AMG verstecken sich bekannte Anbieter wie der Value Manager Tweedy Browne, Genesis und Yacktman, hinter Franklin Resources steckt die bekannte Fondsgesellschaft Templeton. Man darf gespannt sein, wie sich die DWS Aktie künftig schlagen wird.

Jahresrückblick 2017 – Die besten Fonds

Die vergangenen zwölf Monate waren für die Politik teilweise Erdbeben, brachten sie doch einige Überraschungen positive wie negative zu Tage. Die weltweiten Börsen schienen die politischen Probleme kaum zu tangieren, es herrschte überwiegend Sonnenschein. Vor allem die Aktienmärkte konnten glänzen, der Welt-Aktienindex konnte um gut 7% zulegen, deutsche Aktien um mehr als 12%, Aktien der wachstumsstarken Schwellenländer sogar über 20%. Überraschend schwach hingegen der US-Dollar, der gegenüber dem Euro rund 12% einbüßte, was den europäische Goldanlegern letztlich auch den Goldpreisanstieg fast vollständig dahinschmelzen ließ. Die Zinsmärkte scheinen sich so langsam auf eine Zinswende einzuschwenken, welche mit Kursverlusten an den Anleihemärkten verbunden wäre. So waren mit Staatsanleihen in 2017 kein Staat zu machen und leichte Kursverluste die Folge.

Die besten Fonds des Jahres waren allesamt China Fonds, Gewinnerfonds war der Vitruvius Greater China mit 76,7% Wertzuwachs in 2017. Wem EI Sturdza vielleicht nicht so geläufig ist, kennt aber evtl. die Fondsmanagerin des China Panda Fonds, Lilian Co, die vor einigen Jahren sehr erfolgreich den Baring HongKong China Fonds managte. Bei den weltweit anlegenden Fonds stand der Morgan Stanley Global Opportunity an der Spitze mit 45,3% Wertzuwachs, bei den Europa-Fonds lag der Lupus Alpha Micro Champions mit 43,1% vorn. Aus dem Top-Ranking sind für die Anlage von VL (vermögenswirksame Leistungen) der Invesco PRC, Morgan Stanley Glob Opp, AB Thematic und der Threadneedle Global Focus möglich.

Alle Fonds Fonds weltweit Fonds Europa
Vitruvius Greater China  +76,7% Morgan St. Glob Opp +45,3% Lupus Alp. Micro Champ +43,1%
Morgan St. Asia Opp   +69,5% Mainfirst Global Eq  +39,0% DJE Mittelstand & Inno   +37,8%
Neuberger China Eq.     + 61,8% AB Thematic Res.     +32,0% Apus Capital ReValue    +37,7%
EI Sturdza China Panda +60,0% Calamos Global Eq +30,9% Prevoir Perspective      +37,2%
Invesco PR China          +58,0% Threadneedle Gl Focus +27,8% Scherrer Smallcap Eu    +35,8%

Der Chart zeigt die Wertentwicklung Morgan Stanley Global Opp (rosa), Lupus Alpha Micro (gelb), Mainfirst Global (grün) und den DJE Mittelstand Fonds (blau) im Vergleich zum Weltaktienindex Stoxx Global 1800 (rot, unten) (Daten FVBS)

Wie geht es in der Zukunft weiter? Werden die Aktienmärkte nach vielen Haussejahren und Rekordständen weiter steigen oder ist das Ende der Fahnenstange erreicht? Im Durchschnitt sind die Aktienmärkte nicht mehr billig, aber immer noch moderat bewertet. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind gut gefüllt, so dass dies erst einmal dafür spricht, dass der Aufschwung weitergeht. Donald Trump hat seine Steuerreform durchgeboxt, so dass die Gewinne in den USA steigen werden und die Investitionen dort wohl zunehmen werden. Es sieht auch nicht so aus, dass die Zentralbank FED Trump in den Rücken fällt, sondern die Zinsen allenfalls moderat anheben wird. In Europa scheinen die Reformen in den Krisenländern erste Früchte zu tragen, die Wirtschaft in diesen Ländern hat wieder Fahrt aufgenommen. Mit der Wahl Macrons hat das bislang eher schwerfällige Frankreich auch zahlreiche positive Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht. In Deutschland läuft es auch ohne eine echte Regierung derzeit rund. Will man allerdings nicht den Anschluss verlieren, muss die neue Regierung die Modernisierung und den Bürokratieabbau voranbringen. Eine große Wundertüte ist der Brexit, der Austritt der Briten aus der Europäischen Union. Sinn macht der Brexit weder für die Briten noch die EU. Für Turbolenzen könnte eine Verschärfung der Nahost-Krise sorgen. Eine überraschende Neuwahl in Deutschland könnte ebenfalls die europäischen Märkte erschüttern. Auch die Diskussion um Zinserhöhungen in den USA und die Politik aus dem Bauch heraus des US-Präsidenten dürften immer wieder für Unruhe an den Märkten sorgen. Da heisst es Nerven bewahren, denn unruhige Märkte bieten immer wieder gute Möglichkeiten zum günstigen Einstieg, Geduld und eine gesunde Streuung führt zum Erfolg.

Bitte beachtet, eine Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie und kein Indikator für die Zukunft!