Deutschlandfonds – 30 Jahre DAX.

 

In diesen Tagen häufen sich gleich mehrere Jubiläen, vor 70 Jahren erblickte die geliebte D-Mark und die von Ludwig Erhard ausgerufene soziale Marktwirtschaft, das Fundament des deutschen Wirtschaftswunders in den Nachkriegsjahren, das Licht der Welt. Am 1. Juli feiert nun auch der Deutsche Aktienindex DAX seinen 30. Geburtstag. In seinem Geburtsjahr beendete der DAX seinen ersten Handelstag mit 1163 Punkten, heute steht er mit rund 12500 Punkten mehr als 10-mal so hoch.

Der DAX ist ein sogenannter Performance-Index, d.h. die von den Unternehmen ausgeschütteten Dividenden werden direkt reinvestiert, so dass man leicht die erzielte Rendite ermitteln kann, wenn da nicht solche Spielverderber wie Steuern, Transaktionskosten und Bankspesen wären. Vereinfacht gesagt repräsentieren die 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen den DAX. Die Hälfte der 1988 im DAX gestarteten Unternehmen sind noch dabei. Einige Großunternehmen wie Aldi, Bosch, Lidl, Otto oder Würth fehlen jedoch, da sie nicht an einer Börse notiert sind.

Wer vor 30 Jahren umgerechnet 100.000,-Euro in den DAX investiert hätte, könnte sich bis jetzt über 1,2Millionen Euro freuen, was einer Rendite von 8,6% p.a. entspricht. Ein Sparplan über 200,-Euro monatlich über denselben Zeitraum, hätte es bis jetzt auf 263.600,-Euro gebracht, was einer Rendite von 7,6% p.a. entspricht.

Da es vor 30 Jahren kaum möglich war zu vernünftigen Kosten in die 30 Aktien direkt zu investieren bzw. einen Aktiensparplan abzuschließen, wollen wir mal schauen wie Aktienfonds mit dem Schwerpunkt Deutschland in dieser Zeit abgeschnitten haben. Bei der Einmalanlage konnte der Concentra (damals dit/Dresdner Bank, heute Allianz Global Investors) mit 1.437.300,-Euro das beste Ergebnis erzielen, was einer Rendite von 9,3% p.a. entspricht. Auch beim Sparplan liegt der Concentra mit 301.300,-Euro und einer Rendite von 8,3% p.a. vorn.

Mit etwas weniger als beim DAX mussten sich die Sparkassen-Kunden des DekaFonds zufrieden geben, 1,1Millionen Euro bei der Einmalanlage bzw. 243.900,-Euro beim Sparplan. Das sind allerdings noch 950.000,-Euro mehr als beim weit verbreiteten Sparbuch, welches es nur auf einen Vermögensstand von 146700,-Euro brachte. Auch gegenüber einer kapitalgebundenen Lebensversicherung, eine der häufigsten Formen der Altersvorsorge, die es als Ansparplan auf lediglich 177.700,-Euro brachte, liegen Deutschlandfonds weit vorn, teilweise mit mehr als 100.000,-Euro .

Fazit: Deutsche Aktien lohnen sich langfristig. Eine vernünftige Altersvorsorge geht nur mit Aktien.
Dank Sparplänen bereits ab 25,-Euro kann jedermann langfristig bequem und günstig ein Vermögen für die spätere Altersversorgung aufbauen.  (Quelle: FVBS)

Steuerchaos durch „Steuervereinfachung“.

Was der ehemalige Finanzminister Wolfgang Schäuble als Steuervereinfachung für Fondsanleger verkaufen wollte, stellt sich immer mehr als Steuerchaos heraus. Bei den Depotbanken laufen die Druckerpressen seit Monaten auf Hochtouren, um die Thesaurierungsbestätigungen, fiktive Verkaufsbestätigungen, Steuerbescheinigungen und Erträgnisaufstellungen sowie Korrekturen und Stornierungen derselben an die Anleger zu versenden. Die Deutsche Post dürfte sich über eine Sonderkonjunktur freuen.

Fondsanleger dürften sich hingegen gleich an mehreren Stellen ärgern. Zum einen fiel zum 31.12.2017 der Bestandsschutz für steuerfreie Altfonds weg, eigentlich ein Verstoß gegen den verfassungsrechtlichen Vertrauensschutz, muss man sehen was die Gerichte dazu sagen. Aus diesem Grund wurden die Fonds zu diesem Tag fiktiv verkauft, und neue Anschaffungskosten in die Depots eingestellt. Verwirrung 2, da auch auf eine Zuflussbesteuerung umgestellt wurde, mußten alle Fonds zum 31.12.2017 eine Art Rumpfgeschäftsjahr (für deutsche Anleger) einführen und die bis dahin angesammelten Erträge erklären, die beim deutschen Anleger als fiktiv zugeflossen gelten.

So kommen wir zu Problem Nummer 3, nur wenigen Fonds haben dies bis zum Steuerabgabetermin 31.05. geschafft, die Zahlen im Bundesanzeiger zu veröffentlichen, nur ohne diese Zahlen wäre die Steuererklärung unvollständig und die Anlage KAP kann nicht abgegeben werden.
Gibt man diese fiktiven Ertragszahlen in seiner Steuererklärung pflichtgemäß an, droht wiederum Chaos Nummer 4. Diese fiktive Thesaurierung würde nun vom Finanzamt nachträglich mit Abgeltungsteuer belegt werden, da die Depotbank dies idR noch nicht gemacht hat. Soweit auch noch ok.
Wenn jetzt aber genau dieser Fonds 2018 oder später eine Ausschüttung vornimmt, dann wird der volle Ausschüttungsbetrag von der Depotbank mit Abgeltungsteuer belastet, obwohl ja bereits ein Teil davon im Rahmen der Besteuerung der fiktiven Thesaurierung bezahlt wurde.
Wer sich nicht darum kümmert, oder nicht alle Belege bei der Hand hat, zahlt somit nun doppelt Steuern.

Auf eine solche „Steuervereinfachung“ würden Fondanleger sicher gerne verzichten.

Wer noch über seiner Steuererklärung der Kapitaleinkünfte sitzt, kann gerne die kostenlose Broschüre Fonds und Steuern bei uns per
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