ETF liegen im Trend und werden aufgrund ihrer einfachen Handhabung und niedrigen Kosten vielfach für Privatanleger als gute Geldanlage empfohlen, so auch von Finanztest. Jedoch sind auch bei ETF einige Dinge zu beachten, die von Verbraucherschützern nur am Rande oder gar nicht erwähnt werden. So sind z.B. in einigen Standard-ETF Kriegswaffenunternehmen enthalten. Die einseitige Bevorzugung von ETF führt zum Teil zu kuriosen Testergebnissen. So preist Finanztest den iShares MSCI ACWI ETF trotz enthaltener Waffenunternehmen als 1. Wahl an, mit einer 5-Jahresrendite von 4,8% p.a.. In der selben Tabelle findet man den auf Nachhaltigkeit konzentrierenden Fonds Warburg Global Challenges mit nur 2 von 5 Sternen, trotz deutlich besserer Wertentwicklung über 5 Jahre von 7,4%. Wer den Fonds seit Auflage hält und z.B. 100.000Euro investiert hat, hat beim Warburg mehr als 30.000Euro mehr im Geldbeutel als beim MSCI ACWI. Irgendwie ein merkwürdiges Finanztest-Urteil, was es zu hinterfragen gilt. Nach unserer Einschätzung käme der Warburg Global Challenges (blau) auf 4 Sterne der iShares MSCI ACWI (gelb) auf 2.
Mit Freizeitaktivitäten Geld verdienen.
Shoppen, reisen, spielen, fernsehen, lesen, Freundschaften pflegen: Es gibt kaum einen Freizeitbereich, den die technologische Revolution nicht rasant verändert. Immer mehr Menschen nutzen das Internet, neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung entstehen. Und auch abseits von Technologien verändern sich Freizeit- und Konsumverhalten. Mit dem Invesco Global Leisure Fonds können Anleger an diesem Trend teilhaben.
In Shops weltweit auswählen, rund um die Uhr einkaufen, bequem Preise vergleichen? Früher undenkbar – heute selbstverständlich. Zu den größten Positionen im Invesco Global Leisure Fonds gehören Online-Händler wie Amazon, Alibaba.
Auch die Computerspielindustrie erlebt ein starkes Wachstum. E-Sports, professionelles, in Wettkämpfen ausgeübtes Computerspielen, füllt ganze Hallen und könnte bald mehr Beachtung finden als Fußball? Früher undenkbar – heute weit verbreitet. Zu den größten Positionen im Fonds gehören u.a. Electronic Arts, Nintendo, Ubisoft, Activision.
Reisen und Events werden innerhalb der Freizeitgestaltung immer wichtiger. Die Reiseindustrie erlebt ein dynamisches Wachstum – insbesondere Kreuzfahrten: 2018 werden über 27 Millionen Passagiere erwartet, Tendenz weiter steigend. Das Investment, die Norwegian Cruise Line zählt zu den Marktführern und gilt als Innovator in der Weiterentwicklung des Kreuzfahrterlebnisses und bietet insbesondere von Miami aus Kreuzfahrten in die Karibik.
Auch Trends weg vom festen Fernseh-Programm hin zum individuellen Fernseherlebnis wird durch die Anlage in die Streaming-Plattform Netflix berücksichtigt, ebenso der Trend zum Do-it-Yourself Handwerkern durch Anlage in die US-Baumarktkette Home Depot. Der Trend Social-Media wird u.a durch Facebook abgedeckt zu denen auch Whatsapp und Instagram gehören.
Den Fonds gibt es bereits seit 1994 und bringt inzwischen rd. 1,5Milliarden Fondsvolumen auf die Waage. Der Schwerpunkt liegt derzeit mit rd. 75% in den USA. In den vergangenen 10 Jahren gewann der Fonds 342,6% hinzu was einer jährlichen Rendite von 16,04% entspricht und gehört damit zu den besten weltweit anlegenden Fonds. Ein monatlicher Sparplan über 100,-Euro hätte es im gleichen Zeitraum auf ein Vermögen von 32648,-Euro bei einer Gesamteinzahlung von 12000,-Euro gebracht.
Das ist natürlich keine Garantie für die Zukunft, die Aussichten für freizeitorientierte Unternehmen sind aber auf jeden Fall gut. Morningstar bewertet den Fonds hervorragend mit fünf Sternen.
Vor einer Anlage in den Fonds bitte ausführlich über die Anlagerichtlinien, Chancen und Risiken des Fonds z.B. durch Studium des Verkaufsprospektes informieren und prüfen ob der Fonds für Sie geeignet ist.
(Quelle: FVBS, Invesco)
Merkwürdige Rating-Urteile von Finanztest und Co.
Wer zuletzt die Presse aufschlug, rieb sich manchmal verwundert die Augen, wenn z.B. die höchst verschuldete Stadt Deutschland das beste Rating AAA erhalten hatte. Die Agentur Scope vergab vor kurzem an Berlin ein AAA-Rating. Offenbar geht man davon aus dass die restlichen 80 Millionen Bürger für die Stadt Berlin mit ihren Steuern für die Hauptstadt haften, für die Stadt die für die Brandenburger Arbeitnehmer die in die Stadt pendeln nicht einmal einen Kindergartenplatz zur Verfügung stellt.
Eine andere Agentur vergab beim Test von Riester-Renten und Rentenversicherungen an mehrere Versicherungen die Bestnote sehr gut, obwohl die Versicherungen mit einer Rendite von etwa 1,5% nicht einmal die Inflation verdienen. Mittelmaß scheint sich im Land der Tüftler und Erfinder immer mehr zu etablieren.
Und nun schickt sich auch Stiftung Warentest an, Mittelmaß als 1. Wahl zu empfehlen. Vor kurzem hat Finanztest sein Fondsrating erweitert und empfiehlt, anscheinend pauschal ohne weitere Qualitätsprüfung, Indexfonds als 1. Wahl. So findet sich zum Beispiel der iShares MSCI All Country World unter diesen Empfehlungen wieder, mit einer 5-Jahres-Performance von 12,4% und Maximalverlust von -14 Prozent. Am Ende findet man mit einer Durchschnittsbewertung mit 3 von 5 Punkten den ehemals sehr beliebten DWS Vermögensbildung I wieder, mit einer besseren Wertentwicklung von 12,7% und maximalen Verlust von -14 Prozent, d.h. mit leicht besseren Zahlen gibt es eine deutlich schlechtere Bewertung. Wie passt das zusammen? Noch krasser beim Allianz Interglobal, der mit 13,6% eine deutlich bessere Wertentwicklung über 5 Jahre schafft, aber dennoch nur die durchschnittliche Bewertung mit 3 Punkten bekommt. Der deutlich schlechtere o.g. erwähnte iShares ACWI bekommt hingegen die Bewertung 1. Wahl, also quasi 5 Punkte mit Sternchen, obwohl nach den Zahlen auch nur 3 Punkte real wären. Da stimmt ja wohl etwas nicht !
Hinzu kommt, dass die Indexfonds auf den MSCI World bzw. ACWI sieben Unternehmen beinhalten, die Kriegswaffen herstellen, manche stehen sogar unter Verdacht, die weltweit geächteten Streubomben herzustellen bzw. Teile dafür zu liefern. Fonds und ETF die in solche Unternehmen investieren, können unserer Meinung nach niemals 1. Wahl sein, anscheinend wurde nicht geprüft in welche Unternehmen die ETF investiert sind.
Als Fazit bleibt festzuhalten, niemals allein auf Ratings oder Sterne verlassen, sondern immer hinterfragen und die Details prüfen.